WALTER LECHNER SEN.

Sportwagen-Held, Le Mans-Starter, Teamchef und Serien-Organisator

Im Jahr 1975 besuchte Walter Lechner sen., der Vater von Robert und Walter jun., am Salzburgring einen Kurs der Jim Russel Racing Drivers School und saß dabei erstmals am Steuer eines Rennwagens. Gerade einmal drei Jahre später, 1978, war der gebürtige Wiener Formel Ford-Europameister und setzte als Teamchef des Lechner Racing Teams nicht weniger als sechs Formel-Autos in drei Rennserien ein. Als deutscher und europäischer Meister der Formel Super-VW suchte er 1982 neue Herausforderungen und fand diese in der US-amerikanischen Can-Am-Serie, die für ihre waghalsig konstruierten 1000-PS-Kanonen berühmt war. Walter beendete die Meisterschaft 1984 als Fünfter und legte damit den Grundstein als erfolgreicher Sportwagen-Pilot. Es folgte eine Ära der Sportwagen-Interserie, damals eine von der FIA anerkannte offizielle Europameisterschaft und sich leistungsmäßig nur geringfügig unterhalb der Sportwagen-Weltmeisterschaft einordnete. Im Feld der hochgezüchteten PS-Monster mit über 1000 Turbo-PS kamen auch ungebaute Formel 1-Boliden zum Einsatz. Der erste derartige Umbau, ein F1-March, stammte von Walter Lechner sen.

Mit zahlreichen Siegen und Titeln verschaffte sich Walter Lechner sen. bei Branchengrößen wie Hans-Joachim Stuck und Klaus Ludwig großen Respekt. Seine größten Erfolge feierte der Selfmade-Champion mit Porsche: Schon bei seinem ersten Einsatz mit einem angemieteten Porsche 956 siegte er 1985 sensationell auf dem Österreichring. Im Jahr darauf kaufte er einen Porsche 962, mit dem er in sechs Jahren insgesamt 11 Rennen und zwei Meisterschaften gewann und 1988 auch bei den 24-Stunden von Le Mans an den Start ging. Nach seinem Umstieg in den Tourenwagen-Sport gewann Walter sen. 1995 die Österreichische Tourenwagen-Meisterschaft gegen Dieter Quester. 1996 beendete er nach 21 Jahren und Dutzenden Rennsiegen seine aktive Rennkarriere - auch zugunsten seiner aufstrebenden Söhne Robert und Walter jun. Seither ist Walter Lechner sen. als Teamchef mindestens so erfolgreich wie als Rennpilot: 2003 steigt Lechner Racing in den internationalen Porsche-Mobil1-Supercup ein, dessen Rennen im Vorfeld der Formel 1 stattfinden - und gewinnt dort 2005 und 2010, 2011 und 2012 jeweils überlegen die Fahrer- und Teamwertung. Seit 2009 organisiert Walter Lechner sen. zudem im Auftrag der Porsche AG die Porsche GT3 Challenge Middle East mit Rennen u. a. in Bahrain, Abu Dhabi und Saudi Arabien.